Tropfen
Ein dunkler Raum, aus dem ein Lichtkegel einen Topf auf einer Herdplatte abhebt. Von der hohen Decke fallen Wassertropfen in den heißen Topf und verdampfen sofort mit einem lauten Zischen. Dieses Geräusch und ein metallisch verbrannter Geruch erfüllen den Raum. Wie ein Metronom setzt das Tropfen einen akustischen Rahmen für den als Heiligtum inszenierten Topf.
Als Besucher kann man mit der Installation interagieren, indem man die Tropfen mit der Hand fängt. Stille, nur noch das leise Tropfen von Wasser auf Haut. Wenn die Wassertropfen auftreffen, werden sie rot eingefärbt. Das Wasser, das vorher ohne Folgen verdampft ist, wird nun zu roter Farbe in der Handfläche. Zieht man die Hand weg, bleibt nichts von der Farbe, auf der Hand ist nur Wasser und auch in den Topf tropfen nun wieder nur Wassertropfen und verdampfen dort, ohne Spuren zu hinterlassen.
Das Werk ist offen für Interpretationen, jedoch im gesellschaftlichen Kontext zu sehen. Wasser ist eine wichtige Ressource, der Topf bleibt leer, obwohl stetig Wasser nachtropft. Die rote Farbe ähnelt Blut, das wir an den Händen haben. Doch sobald der Betrachter die direkte Nähe zum Geschehen verlässt, die Hand aus dem Pfad der Tropfen zieht, erlischt die Intensität und auf der Hand bleibt nur Wasser.
Die Interaktion wurde mit einer 3D Kamera zur Erkennung der Hand und einem Projektor für Lichtkegel und Farbe realisiert.